Grünhagen: Geschlechterpluralismus im Buddhismus
Grünhagen, Céline:
Geschlechterpluralismus im Buddhismus : zur Tragweite westlicher Wissenschaftskonstruktionen am Beispiel frühbuddhistischer Positionen und des Wandels in Thailand / Céline Grünhagen. - Wiesbaden : Harrassowitz, 2013. - 273 S. - (Studies in Oriental Religions ; 66)
Hochschulschrift. Zugl.: Bonn, Univ., Diss., 2011/2012
ISBN 978-3-447-06854-3
EUR 58,00
DDC: 294.308
Beschreibung
Die Kategorien der gegenwärtigen Sexual- und Geschlechterforschung wie z.B. Hetero- und Homosexualität, Transsexualität oder Transgender sind relativ moderne Konzepte, die sich im Verlauf der Geschichte des Abendlandes aus einer meist religiös begründeten Dichotomie von Mann und Frau sowie sexuellen Normen herausgebildet haben. Dieses unter biblisch-christlichem Einfluss und Legitimation entstandene Geschlechtermodell durchdringt häufig wie selbstverständlich wissenschaftliche Diskurse. Aus religions- und kulturvergleichender Perspektive stellt sich jedoch die Frage, inwiefern diese Kategorien und Konzepte auch auf nicht christlich-abendländisch geprägte historische und kulturelle Kontexte angewendet werden können.
Céline Grünhagen geht dieser Frage in ihrer Studie zur Tragweite westlicher Wissenschaftskonstruktionen am Beispiel frühbuddhistischer Quellen zum einen, zum anderen am Geschlechtermodell des theravādabuddhistischen Thailand kritisch nach. Die unterschiedlichen Geschlechter und Sexualitäten werden dafür in ihrem je eigenen historischen und kulturellen Rahmen, also auch in ihrer religiösen und sozialpolitischen Bewertung systematisch vorgestellt. In den frühbuddhistischen/altindischen Quellen sind dies neben Männern und Frauen Paṇḍakas und Ubhatobyañjanakas/Hermaphroditen, in Thailand Kathoeys, Gays, Toms und ying-rak-ying. Daraus ergibt sich sowohl ein differenzierter Blick auf Geschlechter und Sexualitäten, der über das dichotome Modell des Abendlands hinausgeht, als aber auch die Erkenntnis, dass bei der Anwendung westlicher Kategorien auf andere kulturelle Kontexte mit größerer Vorsicht vorgegangen werden und die Kategorien selbst gegebenenfalls überdacht werden sollten. [Verlagsinformation]
Inhalt
Abkürzungen. 9
Vorwort und Danksagung. 11
Zur Verwendung fremdsprachlicher Begriffe und zur Umschrift. 12
1. Einleitung. 13
2. Theoretische Grundlegung I: Sexual- und Geschlechterforschung. 23
3. Theoretische Grundlegung II: Kulturgeschichtliche und forschungsgeschichtliche Grundlagen. 57
4. Sexualität und Gender in der frühbuddhistischen Pāli-Literatur. 79
5. Sexualität und Gender in Thailand. 149
6. Schlussfolgerungen. 255
Literatur. 263
Primärquellen und Übersetzungen. 263
Sekundärliteratur. 263
Autorin
CÉLINE GRÜNHAGEN, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Abt. für Religionswissenschaft, Institut für Orient- und Asienwissenschaften, Universität Bonn. Profilseite.
Quellen: Harrassowitz Verlag; Deutsche Nationalbibliothek; WorldCat; Buchhandel.de; Amazon (DE)
Bildquelle: Harrassowitz Verlag
Bibliographie: [1]
References
- Geschlechterpluralismus im Buddhismus: zur Tragweite westlicher Wissenschaftskonstruktionen am Beispiel frühbuddhistischer Positionen und des Wandels in Thailand. Studies in Oriental Religions; 66. 273 S. (2013).
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