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Adelung, Friedrich von

Adelung, Friedrich von (1768-1843)
* 25. Februar 1768, Stettin
† 30. Januar 1843, St. Petersburg (18. Jan. a.St.)
more russico: Аделунг, Фёдор Павлович

Neffe des Sprachgelehrten Johann Christoph Adelung.
Studium in Leipzig von 1787–90. - Danach eine längere Reise durch Mittel- und Süd-Europa als Begleiter des Grafen v. Brown.  Seine Studien auf der Vaticana führten ihn zu seinem ersten Werke: Nachrichten von alt-deutschen Gedichten, welche aus der Heidelberger in die Vaticanische Bibliothek gekommen sind, Königsberg 1796. Ein zweiter Theil erschien ebenda 1799 unter dem Titel: Altdeutsche Gedichte in Rom oder fortgesetzte Nachrichten von Heidelbergischen Handschriften in der vatikanischen Bibliothek. 1793 ging Adelung nach Riga, später nach St. Petersburg, wo er 1803 Lehrer der Großfürsten Nicolaus und Michael, der Brüder Alexanders I., ward, dann in den Staatsdienst übertrat und von 1824 bis zu seinem Tode Direktor des mit dem Ministerium des Auswärtigen verbundenen orientalischen Institutes war.

Adelungs schriftstellerische Tätigkeit (vgl. Meusel, G. T.: N. Nekrol. 1843) bewegt sich in zwei verschiedenen Richtungen. Durch die Schriften Rapports entre la langue Sanscrit et la langue Russe, 1811; Nachträge zu dem ersten Theile des Mithridates (Mithridates IV); Katharinens der Großen Verdienste um die vergleichende Sprachenkunde, 1816; Uebersicht aller bekannten Sprachen und ihrer Dialekte, 1820; Versuch einer Litteratur der Sanskrit-Sprache, 1830, gehört er zu den Förderern der gegen Ende des vorigen Jahrhunderts kräftiger aufkeimenden allgemeinen und vergleichenden Sprachwissenschaft, jedoch ohne in der Methode über seine Vorgänger hinauszukommen. Namentlich aber machte sich Adelung verdient durch eine Reihe von Werken über Rußland, unter denen die wichtigeren sind: Augustin Frhr. v. Meyenberg und seine Reise nach Rußland (1661 und 62), 1827, und die erst nach seinem Tode (1846) erschienene Kritisch-litterär. Uebersicht der Reisenden in Rußland bis 1700, deren Berichte bekannt sind. 2 Bde. (Mit Portrait.)
[Nach Aug. Leskien, ADB Bd. 1 (1875), S. 80.]

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Das Grabmal Friedrich von Adelungs in St. Petersburg: