Navigation überspringen.
Startseite

Soldat Ram Singh und der Kaiser

Roy, Franziska [u.a.] [Hrsg.]:
Soldat Ram Singh und der Kaiser : indische Kriegsgefangene in deutschen Propagandalagern 1914-1918 / Franziska Roy ... (Hg.). - Heidelberg : Draupadi-Verlag, 2014. - 339 S. : Ill.
Einheitssachtitel: When the war began we heard of several kings <dt.>
ISBN 978-3-937603-84-1
EUR 24.80
DDC: 940.47243

Beschreibung
Der Erste Weltkrieg, die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts”, forderte rund 17 Millionen Menschenleben in vielen Teilen der Welt, darunter, wie oft vergessen wird, auch viele Nichteuropäer. Gleichzeitig schuf der „Große Krieg“ neue Begegnungs- und Erfahrungsräume für die Beteiligten. So gelangten während des Krieges zehntausende Südasiaten aus bäuerlichen und nicht privilegierten Bevölkerungsschichten nach Europa. Viele von ihnen kämpften auf Kriegsschauplätzen in Frankreich und Mesopotamien. Etwa zweitausend von ihnen, zumeist Seeleute und Soldaten aus Dörfern in Bengalen, Nepal, der Nordwest-Grenzprovinz Indiens und dem Punjab, gerieten auf verschiedenen Wegen in deutsche Kriegsgefangenschaft und wurden hier für Jahre festgehalten. Wie Gefangene aus an deren außereuropäischen Regionen, erregten auch die Südasiaten die Aufmerksamkeit von Armeeoffizieren, Diplomaten und Geheimagenten, aber auch von deutschen Künstlern, Wissenschaftlern und Industriellen. Außerdem betrieben indische Revolutionäre im Exil in Zusammenarbeit mit dem deutschen Auswärtigen Amt antikoloniale und nationalistische Propaganda unter den Gefangenen. Die Kriegsgefangenen versuchten ihrerseits Wege zu finden, um die neue Situation zu bewältigen und ihre Begegnungen mit Deutschland und den beteiligten Akteuren in eigenem Sinne zu gestalten. Die Beiträge zu diesem Band gehen diesen vielschichtigen und oft schwierigen Auseinandersetzungen aus unterschiedlichen Perspektiven nach. Darüber hinaus werden relevante Quellen aus deutschen Archiven vorgestellt, die die Situation der indischen Kriegsgefangen en während des Ersten Weltkrieges beleuchten. [Verlagsinformation]

Inhalt
Danksagungen. 7
Heike Liebau, Franziska Roy:
Einleitung. 9
TEIL I: DIE GESCHICHTE(N) DER GEFANGENEN
1. Ravi Ahuja:
Vergessene Konfrontationen. Südasiatische Soldaten in deutscher Kriegsgefangenschaft, 1915-1918. 27
2. Franziska Roy:
Zwischen Zwangsarbeit und "Kollaboration". Südasiatische Zivilgefangene in deutschen Kriegsgefangenenlagern. 69
3. Heike Liebau:
Das Deutsche Auswärtige Amt, Indische Emigranten und propagandistische Bestrebungen unter den südasiatischen Kriegsgefangenen im "Halbmondlager". 109
4. Christian Koller:
Deutsche Wahrnehmungen feindlicher Kolonialtruppen. 145
5. Britta Lange:
"Wenn der Krieg zu Ende ist, werden viele Erzählungen gedruckt werden." Südasiatische Positionen und europäische Forschungen im "Halbmondlager". 165
TEIL 2: DIE GESCHICHTE DER QUELLEN
6. Jürgen-K. Mahrenholz:
Südasiatische Sprach- und Musikaufnahmen im Lautarchiv der Humboldt-Universität zu Berlin. 211
7. Margot Kahleyss:
Indische Kriegsgefangene im 1. Weltkrieg -- Fotografien als Quellenmaterial. 233
8. Heike Liebau:
Hindostan. Eine Zeitung für südasiatische Kriegsgefangene in Deutschland 1915-1918. 261
Anhang
Kurzbiographien (Nikolay Kamenev, Laura Sinn, Jolita Zabarskaite und Benjamin Zachariah). 287
Abkürzungsverzeichnis. 299
Glossar (Jolita Zabarskaite). 301
Bibliographie. 305
Personenregister. 333
Ortsregister. 337

Herausgeber
FRANZISKA ROY, Zentrum Moderner Orient, Berlin
RAVI AHUJA, Professor für moderne indische Geschichte, CeMIS (Centre for Modern Indian Studies), Universität Göttingen. Profilseite
HEIKE LIEBAU, Zentrum Moderner Orient, Berlin. Profilseite.

Quellen: Draupadi Verlag; Deutsche Nationalbibliothek; Bookbutler; Buchhandel.de
Bildquelle: Draupadi Verlag
Bibliographie: [1]


References